Bei einer Sitzung des CDU-Gemeindeverbandes Stromberg haben wir uns u.a. mit Ganztagsschule und betreuender Grundschule beschäftigt. Als CDU sprechen wir uns für Wahlfreiheit und Flexibilität aus. Eltern sollen wählen können, an wie vielen Tagen ihr Kind eine Ganztagsschule besucht. Und da darf es dann nicht so sein, dass der Besuch einer vollen Ganztagsschule kostenlos ist, die Eltern aber für das flexible Modell der betreuenden Grundschule zahlen müssen!
Heimatnahe Schulbildung ist für die CDU in der Verbandsgemeinde Stromberg ein entscheidendes Thema. "Wir werden auch weiterhin dafür einstehen, dass die Schülerinnen und Schüler aus der VG möglichst heimatnah die Schule besuchen können, um keine weiten Wege zwischen Heimatort und Schule hinter sich bringen zu müssen", erklärt Benjamin Hilger, der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Verbandsgemeinderat. Mit den Grundschulen in Stromberg, Seibersbach und Schweppenhausen sowie der IGS in Stromberg ist dies für die Schülerinnen in Schüler aus der Verbandsgemeinde in aller Regel möglich.
Gleiches gilt für die Nachmittagsbetreuung in den Grundschulen. Neben dem Ganztagsschulangebot in der Grundschule Stromberg bieten die beiden Grundschulen Schweppenhausen und Seibersbach eine "betreuende Grundschule" in den Nachmittagsstunden an. Dieses Modell ist gerade wegen der Flexibilität bei Eltern beliebt, so dass zwischenzeitlich insgesamt über 30 Kinder das Betreuungsangebot in den beiden Grundschulen nutzen. Im Gegensatz zur Ganztagsschule müssen aber die Eltern für die "betreuende Grundschule" einen monatlichen Beitrag von 60,00 Euro pro angemeldetem Kind leisten.
"Diese Ungleichbehandlung ist uns schon lange ein Dorn im Auge", bemerkt Hilger. Nach Auffassung der CDU-Fraktion müsse diese Ungleichbehandlung ein Ende finden, um den Kindern der Grundschulbezirke Schweppenhausen und Seibersbach ebenfalls eine kostenfreie und heimatnahe Nachmittagsbetreuung in "ihren" Grundschulen zu ermöglichen. Nur so sei auch tatsächliche Wahlfreiheit gewährleistet. Die CDU-Fraktion hat daher für die Sitzung des Verbandsgemeinderates am kommenden Donnerstag, dem 17.11.2016, einen Antrag gestellt, die Elternbeiträge künftig nicht mehr zu erheben und die Kosten der betreuenden Grundschule durch die VG zu tragen. Die Kostenübernahme soll nach Auffassung der Christdemokraten auch ein klares Zeichen setzen, dass die heimatnahe Nachmittagsbetreuung von Kindern der beiden Grundschulbezirke unabhängig der finanziellen Ausstattung der Familien ermöglicht wird. "Eigentlich wäre es eine Sache des Landes, diese Kosten zu tragen. Zum jetzigen Zeitpunkt wird aus Mainz aber nur die Ganztagsschule kostenfrei geboten", betont der Fraktionsvorsitzende.
Um die Kostenthematik auch auf Landesebene zu behandeln, haben CDU-Fraktion und -Gemeindeverband bereits ein Gespräch mit der CDU-Wahlkreisabgeordneten Julia Klöckner und der Kreisvorsitzenden Bettina Dickes gehalten. Dickes betonte, dass sie sich als bildungspolitische Sprecherin der CDU schon seit Jahren auf Landesebene für ein Ganztagsschulmodell stark gemacht habe, dass Familien Flexibilität gebe. Denn in keinem Bundesland sei das Ganztagsschulmodell so starr wie in Rheinland-Pfalz. Eltern sollten entscheiden können, an wie vielen Tagen ihr Kind eine Ganztagsschule besuchen soll. Den Antrag der Stromberger unterstützt sie daher aus voller Überzeugung und möchte eine ähnliches Konzept auch für alle Ganztagsschulen im Kreis erarbeiten. "Es kann nicht sein, dass Politik Familien genau ein Modell vorgeben will. Diese Diskussion müssen wir als Kreis mit dem Land führen. Mir schwebt hier ein Modellkreis vor, in dem wir neue Wege probieren können. Und zwar im Sinne von Wahlfreiheit für die Familien."
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