Martinstein ist ein Dorf mit Zukunft - das war der Tenor des Bürgergespräches, bei dem es vor allem um die Ortsumgehung B41 ging. Innerhalb der nächsten 10 Jahr soll mit dem Bau begonnen werden. Dann gibt es deutlich mehr Lebensqualität im Dorf.
„Wenn alles optimal läuft, wird in den kommenden 10 Jahren mit dem Bau der Ortsumgehung begonnen.“ Das war die Botschaft, die die Kreisvorsitzende und Landratskandidatin der CDU, Bettina Dickes, sowie Rolf Kehl den Martinsteiner Bürgerinnen und Bürgern überbrachten, die zahlreich ins Sportheim des FC Martinstein gekommen waren. Optimal – das hieße, zügige Planung und wenige Einsprüche gegen das Vorhaben. Und das ist der große Wunsch der Martinsteiner.
Denn die Belastung habe seit der letzten Verkehrszählung vor zehn Jahren deutlich zugenommen. Insbesondere der Schwerlastverkehr macht den Anwohnern zu schaffen. „Morgens zwischen vier und sechs und abends nach Einbruch der Dämmerung brettern die viel zu schnell an unserem Haus vorbei. Da spüre ich die Erschütterungen.“ beklagt eine Anwohnerin. Viele Häuser hätten in den vergangenen Jahren deutliche Risse bekommen. Für die Bewohner ein Zeichen der gewachsenen Belastung, denn durch die schweren LKWs drücke der Gehweg auch gegen ihre Häuser. Sie wünschen sich daher auch einen finanziellen Ausgleich für diese Schäden.
Bettina Dickes regte an, häufiger Geschwindigkeitskontrollen in Martinstein durchzuführen, und zwar zu Zeiten, wenn die Probleme für die Anwohner auch bestünden. Im Berufsverkehr, wenn sich teilweise der Verkehr bis außerhalb der Ortslage staut, weil ein Fahrzeug am Straßenrand steht, ist eine Messung überflüssig.
Auch das Problem mit der Sicherheit bei Feuerwehreinsätzen entlang der B41 sprach der Wehrführer der Gemeinde, Johannes Bock, an. Er sei für seine Mannschaft verantwortlich und müsse abwägen, wann er die Straße komplett sperre. Doch es gäbe auch immer wieder Menschen, die trotz Absperrung einfach weiter führen – so zuletzt beim Starkregen vor drei Jahren. Damals fuhren Autofahrer trotz Absperrung weiter, steckten dann schließlich im Schlamm beinahe fest und behinderten die Arbeit der Rettungskräfte.
Grundsätzlich sind die Martinsteiner jedoch heilfroh, dass nun endlich Licht am Ende des Tunnels erscheint – wenn auch nicht mit der jahrelang favorisierten Tunnellösung, sondern mit einer weitläufigen Ortsumfahrung. Bettina Dickes dankte in diesem Zusammenhang Bürgermeister Paul Bock, der in den vergangenen Jahren so unermüdlich für die Ortsumgehung gekämpft hat. „Jeden, der neu auf dem politischen Parkett auftauchte, hat er nach Martinstein geholt, um ihm die Situation deutlich vor Augen zu führen. Mich hat er 2006 direkt nach meiner Wahl in den Landtag eingeladen.“ Dem konnte Rolf Kehl nur zustimmen – sechs Wochen nach Amtsantritt hatte er seinen ersten offiziellen Ortstermin in Martinstein.
Auch der Besuch von Bundesverkehrsminister Ramsauer 2013 war allen Anwesenden noch im Gedächtnis. Dieser habe damals offiziell am Straßenrand begrüßen wollen, konnte es aber wegen des Lärms nicht. „Da hat man in Berlin auch einmal direkt gesehen, was da immer wieder als Vermerk auf dem Schreibtisch liegt.“ Bemerkte Bock.
Die Zukunft ist für Martinstein positiv, darin waren sich alle einig – auch wenn möglicherweise das gastronomische Angebot etwas leiden könnte. Aber man verspricht sic stattdessen einen Aufschwung im Bereich des Tourismus. „Wenn die Hauptstraße mit den Mitteln, die der Bund für die Abstufung der B41 dann zur Gemeindestraße zahlt, für eine Umgestaltung genutzt werden kann, sehe ich großes Potential für den Tourismus.“ Betont Bettina Dickes. Die Lage genau zwischen Naheradweg und Hildegardweg auf der anderen Seite biete sehr viel. „Vor allem aber ein lebenswertes Dorf.“ Ergänzten die Teilnehmer der Gesprächsrunde.
Positiv wurde auch der Ausbau der B41 um eine weitere Fahrspur zwischen Bad Sobernheim und Nußbaum gesehen. Hier soll spätestens Anfang 2018 mit dem Bau begonnen werden. Aktuell wird hier an der Ausschreibung gearbeitet.
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